Illustration: Friederike Hantel

Drogenpolitik

Keine Droge war zeit ihres Bestehens überall verboten. Stets sind es bestimmte Interessen, Ideologien und Moden, die zur unterschiedlichen Einstufung von Rausch- und Genussmitteln führen. Derzeit erleben wir fließende Grenzen in der Drogenpolitik: Methadon vom Arzt und Pharmanikotin in der Apotheke einerseits, Haftstrafen für Heroinhandel und zunehmende Tabakregulierung anderseits. Legalisierung soll oft nur der Regulierung dienen. Im Austausch der Argumente bleibt dabei ein Gesichtspunkt meist auf der Strecke: Die Verfügungsgewalt des mündigen Individuums über seinen Körper und Geist, über seinen Konsum und Lebensstil. Im Fokus stehen Zelle, Therapieplatz und Präventionsprogramm, kaum jemand spricht noch vom „Recht auf Rausch“.

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Neuro-Gluonik

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Krieg gegen Lachgas und Prittstift

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Mein Rausch gehört mir!

Kommentar von Benedikt Herber

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Keine echte Alternative in der Debatte

Analyse von Christoph Lövenich

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Staatsverschuldete Unmündigkeit

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Das Dumme am Kiffen: Es verdirbt den Charakter

Von Rob Lyons

Die aktuellen wissenschaftlichen Studien zu mutmaßlichen Schäden durch Cannabiskonsum mal ganz außer Acht gelassen – wie wäre es mal mit einer moralischen Argumentation gegen Gras? Der Redakteur des britischen Novo-Partnermagazins Spiked erklärt, was ihn am Kiffen stört mehr

„Muss ich denn sterben, um zu leben?“

Essay von Bernd Muggenthaler

Im Februar 2008 jährte sich der Todestag von Falco zum zehnten Mal. Seine letzte CD „Out of the Dark“ ist bis heute ein Verkaufsschlager, gerade in der beliebten Zielgruppe der 20- bis 40-Jährigen. Was macht die Faszination von offensichtlich zeitlosen Typen aus? Ein essayistischer Annäherungsversuch. mehr

Weiterführende Literatur